„Kathi, was ist Glück?“ –
„Glück kann vieles sein. Glück ist oft ein Zusammenspiel aus Sachen, die gut laufen.“
Kathi Engeroff ist selbstständige Social Media Beraterin in Hamburg und schreibt auf ihrem Instagram-Kanal @freiheraus offen über ihr Leben mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, kurz CED.
In dieser Folge spreche ich mit ihr über ihre Diagnose vor 10 Jahren und das Leben mit ihrer CED.
Vor allem aber über das, was die Krankheit sie gelehrt hat – über sich selbst und über Wohlbefinden, Selbstfürsorge und Selbstwert. Und dann steht auch die Frage im Raum: Ist Gesundheit wirklich alles? Und was ist Glück, wenn sie nicht gegeben ist?
CED – Auswirkungen aufs Wohlbefinden
Bei den Auswirkungen, die eine CED auf das Wohlbefinden haben kann, denken wir zuerst an die physische Gesundheit. Klar, die chronische Erkrankung kommt mit offensichtlichen körperlichen Symptomen daher. Allerdings wirkt sich die Krankheit auch auf alle anderen Bereiche des Lebens aus, zum Beispiel auf die mentale Gesundheit und die soziale Teilhabe.
Darunter kann auch der Selbstwert leiden: Durch die CED wurde Kathis Leistungsfähigkeit extrem eingeschränkt. In einer Gesellschaft, in der der Wert einer Person häufig an ihrer Leistung gemessen wird, fühlen sich chronisch erkrankte Personen schnell nicht mehr als vollwertiger Teil – und dadurch weniger wert.
Selbstwert, Wohlbefinden & Selbstfürsorge – positive Learnings mit CED
Nach einem längeren Learning Prozess und stetiger Auseinandersetzung mit ihrer Erkrankung wurde Kathi jedoch klar: Eine Krankheit sagt gar nichts über deinen Wert als Person aus. Ja, sie habe Schübe und dann gehe es ihr nicht gut, aber: „Andere haben auch schlechte Momente und das ist völlig okay. Nur weil meine schlechten Momente einen Krankheitsnamen haben, heißt das nicht, dass ich weniger wert bin.“ Einen schlechten Tag hat jede:r mal – bei der CED ist der Grund nur ein anderer als bei gesunden Personen.
Das ist eins von mehreren positiven Learnings, die Kathi in ihrem Leben mit der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung hatte und die zu einer starken Persönlichkeitsentwicklung beigetragen haben. Ein weiteres war: Höre auf dich selbst! Als ihre CED ausbrach, wurde Kathi von Ärzt:innen anfangs nicht ernst genommen. Sie blieb dran – und bekam nach einem Jahr ihre Diagnose. „Es ist wichtig, sich selbst ernstzunehmen“, sagt sie, sowie eigene Bedürfnisse zu kommunizieren, denn du selbst weißt am besten, wie es dir geht. Ärztlicher Rat sei sehr wichtig, aber nicht gottgegeben.
Als sie anfing, mehr auf sich und ihren Körper zu hören, wurde die Erkrankung zu ihrem persönlichen Marker für Wohlbefinden: Die CED navigiert sie seitdem durch körperliches ‚Feedback‘ zu mehr Wohlbefinden, denn sie spiegelt ihr, wie es in ihrem Leben gerade läuft. Gerät Kathis Work-Life-Balance durcheinander oder ist ihre seelische Gesundheit im Ungleichgewicht, reagiert die CED. Die Krankheit diente ihr so oftmals als Stopp-Signal, vor allem im Job.
Und sie brachte Kathi zum Nachdenken über Zufriedenheit und Glück. Denn Gesundheit ist – gerade im Leben mit einer chronischen Erkrankung – eben nicht alles. Sie ist ein großes Privileg und etwas, wofür wir dankbar sein können. Für Kathi ist sie einer von vielen Bausteinen, die im Zusammenspiel Glück ergeben können, aber eben nicht das Fundament.
Und die anderen Komponenten, die für Kathi wichtig sind, um Wohlbefinden herzustellen? Das sind vor allem Akzeptanz, Selbstfürsorge und Loslassen können, um mehr Platz für positive Emotionen und Momente zu schaffen. Bewusst auf sich, den eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse hören zu lernen ist dafür eine gute Basis.
Kathi rät: „Stellt eure Gesundheit immer an erste Stelle. Nichts ist wichtiger als das und nichts ist wichtiger als ihr selbst.“
Neugierig geworden auf das Gespräch mit Kathi? Hier geht’s zum Podcast.
Viel Spaß!
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Was ist Glück?
Die Frage "Was ist Glück?" oder "Wie werde ich glücklich?" führt schnell zu einem selbst. Sie führt zu Themen wie Sinn, Wohlbefinden oder Zufriedenheit. Und zu der Frage, ob das, was das eigene Leben ausmacht, als wirklich werthaltig empfunden wird. Dazu rate ich Dir, mit der ersten Folge von humansarehappy mit Dr. Ernst Fritz-Schubert "Was ist eigentlich Glück?" zu starten.
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