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10 makabere Achtsamkeitsmethoden

"Die Auseinandersetzung mit dem Tod bringt dich deinem Leben näher." – dass diese Aussage stimmt, wissen wir spätestens seit der 74. Folge in diesem Podcast.


In dieser Episode stelle ich dir daher 10 makabere Achtsamkeitsmethoden vor, die alle mit dem Themenfeld Tod und Vergänglichkeit spielen. 



Das ist mit Sicherheit nicht für jeden Menschen was und vielleicht sogar ein wenig gruselig, aber genau daher hoffe ich, dass diese Folge auch ein wenig Charme hat. 

Was der Dalai Lama und Steve Jobs über den Tod sagen


Das hier möchte ich vorab sagen.  Die Themen Trauer, Tod und Sterben werden zwar in unserer – ich sage mal – westlichen Gesellschaft oft tabuisiert und vielleicht sogar Stigmatisiert, aber in anderen Gesellschaften und Kulturen gehört der Tod ganz normal zum Leben dazu.


Der Dalai Lama beispielsweise sagt im Buch der Freude, dass er jeden Tag über den eigenen Tod meditiert und versucht, ihn sich vorzustellen, quasi als Übung im Vorfeld. 


Und selbst Steve Jobs hat den Tod als Zitat: „die beste Erfindung des Lebens“ bezeichnet. Er sagte dazu außerdem einmal Folgendes: 


„Mich zu erinnern, dass ich bald tot sein werde, war für mich das wichtigste Werkzeug, das mir geholfen hat, all diese großen Entscheidungen im Leben zu treffen. Denn fast alles – alle äußeren Erwartungen, der ganze Stolz, die ganze Angst vor dem Versagen und der Scham – diese Dinge fallen einfach weg angesichts des Todes und lassen nur übrig, was wirklich wichtig ist. Sich zu erinnern, dass man sterben wird, ist der beste Weg, den ich kenne, um der Falle zu entgehen und zu glauben man hätte etwas zu verlieren. Du bist vollkommen nackt. Es gibt keinen Grund, um nicht seinen Herzen zu folgen.“


Ehrlich gesagt, ich finde diese Perspektive wunderschön. 


Daher kommen hier 10 Achtsamkeitsmethoden, die dir zwar auf der einen Seite die eigene Vergänglichkeit bewusst machen können, aber die auf der anderen Seite auch dazu beitragen können, das eigene Leben aktiv und bewusst zu gestalten. Los geht’s! 



  1.  Die „Todesdatum“-App


Es gibt Apps, die dein voraussichtliches Todesdatum anhand von Durchschnittsdaten berechnen. Stell dir nur mal vor, jeden Morgen sendet sie dir eine App eine Benachrichtigung wie: „Noch 14.523 Tage bis zu deinem voraussichtlichen Tod“.


Alternativ kannst du dir eine analoge Version machen: Hänge dafür Countdown-Uhr in dein Zuhause, die sekündlich herunter zählt. Das visuelle und ständige Vor-Augen-Führen der eigenen begrenzten Zeit ist zwar vielleicht etwas gruselig, aber es ist auch einfach schlicht Realität. Und es kann zu einem bewussteren Leben führen.



2. Schreibe deinen eigenen Nachruf


Wie möchtest du, dass sich die Welt an dich erinnert? Hast du dich schon einmal hingesetzt und deinen eigenen Nachruf zu verfassen? Was willst du hinterlassen? Wie sollen sich Menschen in deiner Gegenwart gefühlt haben? Die Auseinandersetzung damit kann dich im positiven Sinne dazu zwingen, darüber nachzudenken, wie du dein Leben gestalten möchtest. Wahrscheinlich spürst du dann ganz intuitiv, ob du schon jetzt wirklich auf diese Weise lebst.


Und wenn du es makaberer wünschst: Lies dir diesen Nachruf regelmäßig vor oder platziere ihn gut sichtbar in deiner Wohnung, um dich zu daran zu erinnern.



3. Meditiere auf einem Friedhof


Hast du dich mal auf einen Friedhof begeben, einfach um dort zu sein oder vielleicht sogar zu meditieren? Wie würde sich der Gedanke anfühlen, dass du irgendwann wahrscheinlich selbst hier liegen wirst?


Der direkte Kontakt mit der Vergänglichkeit der Menschen um dich herum kann eine ganz neue Perspektiv schaffen und vielleicht auch dazu beitragen, das eigene Leben wertzuschätzen. Ein Friedhof kann so also zu einem (schönen) Ort der Achtsamkeit werden.



4. „Die letzten Worte“


Stell dir vor, du hättest nur noch einen Tag zu leben. Schreibe die letzten Worte, die du deinen engsten Menschen sagen möchtest. Das kann ein Brief sein oder eine Sprachnachricht oder auch einfach in Gedanken passieren. 


Das kann dir helfen, klarer damit zu werden, wer oder was dir wirklich wichtig ist. Und vielleicht ist es ja auch ein kleiner Anreiz, dem schon zu Lebzeiten ein wenig mehr Raum zu geben. :-)



5. Visualisiere deinen Tod (Memento Mori)


Ah ja, da ist sie wieder, die tägliche Praxis des Dalai Lama. 


Spür doch mal in dich rein, wie es sich anfühlen könnte, dir deinen möglichen Tod vorzustellen. Das kann durchaus detailliert sein: Was sind die Umstände, was ist das Gefühl und die Reaktionen deiner Lieben?


Fragen wie: „Was würde ich in meinem Leben bedauern, wenn ich jetzt sterben würde?“ oder „Welche unerledigten Dinge hinterlasse ich?“ können dabei helfen, die unweigerlichen Tatsache anzunehmen, dass wir alle irgendwann diese Erde verlassen werden – und sie können helfen, die Achtsamkeit im Leben zu steigern und die eigenen Prioritäten bewusster zu wählen. 



6. Der Todesring


Trage einen Schmuckgegenstand wie z. B. einen Ring, der mit Symbolen der Vergänglichkeit geschmückt ist, wie Totenköpfen oder Sanduhren. Jedes Mal, wenn du ihn siehst oder berührst, wirst du daran erinnert, dass dein Leben begrenzt ist, was dir hilft, bewusster im Moment zu bleiben.



 7. Der Leere Stuhl 


Platziere in deinem Zuhause einen „leeren Stuhl“ oder richte eine andere Art der Sitzgelegenheit ein, die symbolisch für deinen zukünftigen Tod steht. 


Nimm dir regelmäßig Zeit, dich auf diesen Stuhl zu setzen und zu reflektieren, wie du dein Leben bisher gelebt hast. Was möchtest du noch tun, bevor du diesen Platz endgültig einnimmst?


Ich persönlich hätte in meiner Einzimmerwohnung weder Platz dazu noch Lust darauf. Aber wie wäre es mit der Idee, diesen Platz auszulagern und einfach eine nahegelegene Bank in einem Park oder an einer anderen schönen Stelle dafür auszuwählen?



8. Behalte einen Gegenstand eines verstorbenen Menschen


Wenn du dazu Zugang hast, kannst du dir einen kleinen Alltagsgegenstand von einem Verstorbenen Menschen schnappen, das kann z. B. eine Uhr sein, ein Schmuckstück oder ein Buch. Dadurch hältst du zum einen den verstorbenen Menschen präsent in deinem Leben und gleichzeitig kannst du dir jedes Mal, wenn du den Gegenstand siehst, die Vergänglichkeit bewusst machen und auch die Tatsache, dass höchstwahrscheinlich auch du eines Tages Dinge hinterlassen wirst.


Welche Beziehungen oder Erinnerungen würdest du dir heute schon wünschen, die Menschen damit verbinden? 



9.  Das Testament


Wie wäre es, nicht nur ein juristisches, sondern auch ein persönliches Testament zu hinterlassen? 


Was möchtest du an die Welt, an deine Lieben oder sogar an dich selbst hinterlassen? 


Diese Übung hilft möglicherweise dich, dein Leben aus der Perspektive des Endes zu betrachten, und bringt dich dazu, dir über deine Werte, Beziehungen und Prioritäten klar zu werden.



10. Die Asche-Visualisierung


Stell dir vor, wie dein Körper nach deinem Tod langsam zu Asche oder Staub zerfällt – ein Rückgang zu den Elementen, aus denen du entstanden bist.


Diese visuelle Meditation ist übrigens inspiriert von buddhistischen Praktiken, und sie soll helfen, sich aus der Anhaftung von materiellen Dingen und Äußerlichkeiten zu lösen. Das wiederum kann dazu beitragen, dass du dir des gegenwärtigen Momentes und deiner körperlichenZusammensetzung jetzt bewusst wirst. Gleichzeitig weißt du, dass das nicht für immer so sein wird. Diese Vergänglichkeit kann dabei helfen, im jetzt bereits ein wenig freier und offener zu leben. 


Wenn du öfter solche Folgen hören möchtest im humansarehappy Podcast, dann schreib mir gerne eine E-Mail an hallo@humansarehappy.org



Alle Infos zur Online Klasse findest du hier.


Ich wünsche dir viel Spaß beim Hören,


dein Leo.



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